Published on Januar 24th, 2019 | by John Shaft

Omnitronic TRM-402 – Der perfekte Rotary-Mixer für unter 600€??

Der Omnitronic TRM-402 ist der große Bruder des TRM-202MK3, den wir bereits hier testen durften. Haben die Jungs von Omnitronic einfach nur zwei zusätzliche Kanäle verbaut oder gibt es da noch mehr und ist der Omnitronic TRM402 der perfekte Rotary-Mixer für unter 600€? Vielen Dank an Omnitronic bzw Steinigke für das Bereitstellen!!

 

Rotary Mixer? Das Revival eines Liebhaber-Geräts.

Rotary-Mixer leben seit Ihrer Erfindung in den 70er Jahren eher ein Schattendasein. Sie wurden relativ bald von den Club- oder Battlemixern mit Cross- und Line-Fadern wie dem Pioneer DJM-S9 im Hip Hop-Bereich oder dem Pioneer DJM 850-K im elektronischen Bereich abgelöst. In den letzten Jahren haben sich wieder einige Hersteller an die Rotary-Mixer gewagt, da viele DJs den warmen, druckvollen Sound und den Vintage-Look nach wie vor lieben. Leider sind diese Geräte z.B. von Rane oder Formula Sound jenseits der 2000€ angesiedelt. Omnitronic hat es sich nun mit dem TRM-402 zum Ziel gesetzt, einen qualitativ hochwertigen 4-Kanal-Rotary Mixer mit top Soundqualität für den kleinen Geldbeutel zu bauen. Doch geht das überhaupt? Um das zu testen, wurde uns der Mixer freundlicherweise vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

Der TRM-402 ist sehr übersichtlich gestaltet

Der erste Eindruck

Als ich das Gerät das erste Mal ausgepackt habe war ich wirklich gespannt. Wie beim TRM-202MK3 war der Anfang erstmal extrem seltsam. Kein Crossfader, keine Linefader – der Mixer ist vollgepackt mit Drehpotis. Verarbeitungstechnisch hat mich das Teil wirklich überrascht. Man würde nicht denken, dass man einen Mixer für unter 600€ in der Hand hält. Die Potis wirken sehr hochwertig und lassen sich durch ihre „Kerben“ an der Seite sehr gut drehen, so dass man auch mit schwitzigen Fingern volle Kontrolle hat und nicht abrutscht. Die Metalloberfläche wirkt wertig und edel. Auch wenn es natürlich noch einen Unterschied zu den Boutique-Mixern á la Formula Sound FF4.2 gibt. Die werden aber handgefertigt und kosten gut das dreifache.

 

Der TRM-402 in seiner ganzen Pracht

Der Aufbau

Für jemanden wie mich, der sein ganzes Leben lang nur Fader-Mixer genutzt hat, ist der Aufbau erstmal extrem „verwirrend“, obwohl er bei genauerem Hinsehen sehr strukturiert ist. Jeder Kanal hat statt der Linefader einen Levelregler sowie einen 2-Band-Equalizer für Höhen und Bässe mit einer Frequenz von +/-9db. Die Mitten lassen sich also nicht regeln. Auffallend sind auch die fehlenden Gain-Regler. Diese befinden sich auf der Rückseite des Mixers, sind aber etwas „fummelig“. Einmal richtig mit einem Schraubenzieher eingestellt, muss man aber sowieso nie mehr ran.

Was sofort ins Auge sticht sind die großen 3-Band-Isolatoren mit jeweils +/-10db und einem Frequenzbereich von 20 – 300 Hz (Tiefen), 300 – 4 kHz (Mitten) und 4 – 20 kHz (Höhen). Dreht man alle Knobs nach links, hört man im Gegensatz zu „normalen“ Equalizern wirklich keinen Sound mehr. Zwischen den Level-Reglern, die die beiden Linefader ersetzen und wirklich sehr hochwertig sind, sitzen die beiden Knobs für die Cue/Mix-Einstellung und Lautstärke der Kopfhörer. In der Mitte befinden sich noch die Regler für Booth- und Masterlautstärke. Darüber kann man noch das Mikrofon-Level einstellen. Für die kompakte Größe des Mixers ist alles sehr strukturiert und übersichtlich. Phono und Line lassen sich mit einem kleinen Druckknopf ebenfalls wählen.

Auf der Rückseite des TRM-402 findet man XLR- und Cinch-Anschlüsse für Master- und Booth-Out, sowie die Cinch-Eingänge der beiden Kanäle für Phono und Line, wobei sich per Druckknopf Phono auf Line umstellen lässt. Außerdem hat Omnitronic dem Mixer je Kanal eine Masseschraube und einen Lautstärkeregler für den Phono-Eingang spendiert. Zusätzlich bietet der Mixer einen separaten Record-Out-Ausgang.

Neu im Vergleich zum kleinen Bruder sind die Anzahl der Kopfhörerausgänge, sowie Mikrofoneingänge. Um den Mixer auch in Racks verbauen zu können, haben die Jungs von Omnitronic mitgedacht und dem Gerät nicht nur auf der Vorderseite Mikrofoneingänge und zwei Kopfhörerausgänge verbaut, sondern ebenso auf der Oberseite des Mixers. Somit ist es egal, ob der TRM-402 frei stehend oder fest verbaut im Rack genutzt wird.

Der Klang

Ich muss zugeben, dass ich weder HiFi-Enthusiast, noch Soundexperte bin. Meiner Meinung nach ist die Klangqualität des TRM-402 sehr gut. Die Isolatoren arbeiten zuverlässig und ohne jegliches Knacksen oder Klirren. Mit ihrer Hilfe ist ein smoothes Mixen perfekt möglich. Ein Traum für alle Electro-DJs, denen bei „normalen“ Fader-Mixern eine feinere Abstimmung der Frequenzen fehlt. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Gerade DJs, die keine schnellen Cuts, sondern minutenlange Übergänge lieben kann ich diesen Mixern ans Herz legen.

Fazit

Omnitronic hat mit dem TRM-402 einen würdigen großen Bruder ins Rennen geschickt. Für einen winzigen Preis erhält man hier einen top verarbeiteten Rotary-Mixer, der edle Optik mit sehr gutem Klang vereint. Die einzigen Kritikpunkte die ich finden konnte, war die fehlende Arretierung der Isolatoren und die pummelige Gain-Einstellung auf der Rückseite. Das sind aber eher persönliche Präferenzen und deshalb kann ich ihn jedem DJ empfehlen, der einen bezahlbaren Rotary-Mixer sucht. Auch die Ergänzungen zum TRM-202MK3 bezüglich der Kopfhörer- und Mikrophonanschlüsse werden viele DJs freuen.

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About the Author

John Shaft geht seit mittlerweile 14 Jahren seiner Leidenschaft zur Musik als DJ und Hobby-Produzent nach. Im House-Bereich (Nu-Disco, Deep-House, Future-House) ist er zu Hause. Aber auch Trap, Future Bass und Twerk zählen zu seinen Favourite Genres. Mit seinem Remix des Deutschrap-Hits "Roller" ist ihm ein Underground-Hit gelungen. Er legt seit über drei Jahren regelmäßig mit seinem DJ-Bro DJ Dee auf und hat mit diesem im März 2017 diesen Blog gegründet.



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