DJ Equipment

Published on April 19th, 2018 | by DJ LUKE

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Du willst als DJ starten? DJ Equipment für Einsteiger – Teil 3. DJ-Controller

Und weiter gehts!

Wir starten mit unserem Guide in die 3. Etappe! In den vorherigen Beiträgen haben wir dir schon einiges über Setups mit Plattenspielern erzählt. Unter dem Titel „Du willst als DJ starten? DJ Equipment für Einsteiger – Teil 2. Digitales Vinyl System (DVS)“ haben wir dir erklärt, wie du dein Oldschool-Turntable Setup ganz einfach mit einem Computer und einer digitalen Audio-Datenbank verbinden kannst. Perfekt für riesige Mediatheken und das einzigartige Turntable-Feeling!

Heute gehen wir in Richtung eines volldigitalen Setups, denn heute gehts um Controller! Wer sich jetzt denkt: „HAAAALT STOP! Das hatten wir doch erst kürzlich im Blog!“, der hat durchaus Recht. In meinem Beitrag „Volle Kontrolle? – Alles rund um DJ-Controller!“ habe ich bereits über das Grundlagenwissen zu Controllern berichtet. Heute geht es aber konkret um einige DJ-Controller im Vergleich. Wenn du also gerade als DJ durchstarten willst und Equipment mit gutem Preis/Leistungs-Verhältnis kaufen möchtest, dann lies auf jeden Fall weiter Bro!

Hier geht es zu den weiteren Teilen der Serie:

Du willst als DJ starten? Welches Equipment brauchst du?

Du willst als DJ starten? DJ Equipment für Einsteiger – Teil 1. Das Vinyl Setup

Du willst als DJ starten? DJ Equipment für Einsteiger – Teil 2. Digitales Vinyl System (DVS)

Gar nicht so lange her!

Die Entwicklung der DJ-Controller begann mit der Entwicklung der MPEG-1 Layer 3 Datei, oder auch kurz MP3, im Jahr 1995 und der steigende Popularität in den folgenden Jahren. Erstmals war es möglich, Audio in komprimierter Art auf einem Computer zu speichern und digital abzuspielen. Eine technische Revolution zu Zeiten, in denen man Audiosignale nur auf Schallplatten, CDs und Tonbändern „speichern“ konnte. Verbreitete Geräte im DJ-Business waren bis dahin Turntables und die ersten Modelle der CDJs.

Hercules DJ-Console MK1

Einer der ersten am Markt erhältlichen DJ-Controller war die Hercules DJ Console MK1, welche 2004 auf den Markt gebracht wurde. Im Jahr 2007 folgte der VCI-100 der Firma Vestax. Weitere drei Jahre später, im Jahr 2010, brachte Pioneer DJ den ersten Controller der DDJ-Serie auf den Markt, den DDJ-S1 (für Serato DJ) und den DDJ-T1 (für Traktor DJ). Seitdem hat die Entwicklung von DJ-Controllern einen rasanten Anstieg verzeichnet. Die Computer wurden von Jahr zu Jahr leistungsfähiger und boten immer mehr Rechenleistung für kreative Möglichkeiten. So wuchs auch der Funktionsumfang an den DJ-Controllern weiter. Heute sind DJ-Controller mit entsprechender Software den damals leistungsfähigeren CDJs weit überlegen. Firmen wie Hercules und Vestax haben den Anschluss zur motivierten Konkurrenz verloren und sind im professionellen DJ-Segment mittlerweile irrelevant geworden.

Erstmal nen Überblick schaffen…

Es gibt unglaublich viele DJ-Controller in den unterschiedlichsten Preisklassen mit den unterschiedlichsten Einsatzzwecken von den unterschiedlichsten Herstellern auf dem Markt. Da verliert man auch mal schnell den Überblick. In einer Preisklasse von 50€ bis 2000€ gibt es vom einfachen MIDI-Controller bis hin zum High-End Clubgerät alles was das Herz begehrt. Im ersten Schritt teilen wir die Controller in drei Bereiche auf, nämlich Lowprice-, Midrange- und Highend-Geräte.

Low-Low-Lowprice-Geräte (bis ca. 250€)

Du bist dir noch nicht ganz sicher, was DJing für dich ist und möchtest mal reinschnuppern? Dann lies hier auf jeden Fall weiter Bro! Diese Geräte haben die nötigten Funktionen an Bord, die man fürs DJing so braucht. Neben kleinen Jogwheels verfügen sie meistens nur über 2-Band Equalizer, haben keinen separaten Gain-Regler pro Kanal und keine integrierten Soundcolor-Effekte. Die Verarbeitungsqualität ist vertretbar, jedoch ist noch deutlich Platz nach oben. Außerdem werden diese Controller meist nur über einen USB-Port angeschlossen. Das bedeutet, dass die Geräte mit 5 Volt und maximal einem Ampere aus dem Laptop versorgt werden können, weshalb die Soundkarte nicht besonders viel Pegel liefern kann. Auch ist die Soundkarte qualitativ zwar meist oberhalb der eines Laptops, jedoch weit unterhalb der Qualität von Clubequipment. Betrieben werden die Controller meist mit Freeware-Programmen, welche nur einen stark eingeschränkten Funktionsumfang bieten und meist keine gute Usability haben.

Zu nennende Geräte sind hier die Geräte von Hercules DJ*, der Numark Partymix*
, der Numark DJ2GO2* und der Pioneer DDJ-WEGO.

Mein Tipp: Wenn du dir schon sicher bist, dass DJing dein neues Hobby oder vielleicht sogar dein neuer Job werden soll, dann investiere lieber direkt in ein höherpreisiges Gerät. Wenn du nur mal ins DJing reinschnuppern möchtest und möglichst wenig Geld ausgeben willst, dann sind diese Geräte deine Wahl!

Midrange-Geräte (bis ca. 1000€)

Okay, ein Lowprice-Controller kommt für dich nicht in Frage? Vielleicht findest du dich hier wieder! Die Controller in dieser Preisklasse bieten, je nach Anspruch, beinahe schon alles, was man an Funktionen fürs DJing benötigt. Auch sind diese Geräte nun für den Betrieb mit Professioneller DJ-Software wie Serato DJ, Traktor Scratch Pro und Rekordbox geeignet, und erlauben damit die Verwendung von bis zu 4 Decks. Die Controller verfügen meist über 8 Pads pro Deck um verschiedene Funktionen wie Hotcues, Loops, Samples oder weiteres zu triggern. Oben sind pro Deck jeweils drei Potis zur Steuerung von softwareintern Effekten angebracht. Außerdem bieten einige Geräte die Möglichkeit, Mikrofone (über XLR oder 6,3mm Klinke) oder andere externe Quellen (über RCA) anzuschließen. Auch hat man nun einen vollwertigen Mixer mit einem 3-Band Equalizer, separaten Gain-Reglern, einem Combo Filter und die Möglichkeit, bestimmte Parameter wie die Faderkurve oder den Crossfader Crossover zu verändern.

Geräte dieser Kategorie sind zum Beispiel der Reloop Mixon 4* und Reloop Touch*, der Numark NV2* und Numark NS6*, alle Controller aus dem Hause Denon*, der Traktor Kontrol S4* und die Pioneer DDJ-SR/RR und Pioneer DDJ-SX/RX (*Thomann Partnerlink).

Mein Tipp: Wenn du weißt, dass du viel experimentieren möchtest und dich schnell in den verschiedensten Bereichen (wie z.B. Live Mashups) betätigen möchtest, dann spare nicht und lege dir direkt einen guten 4-Kanal-Controller zu. Wenn du vor hast mit dem Gerät auf Partys mit richtiger PA zu spielen, dann achte darauf, dass dein Controller einen Balanced Master Out (XLR oder 6,3mm Klinke) hat und im Idealfall mit einer externen Stromversorgung betrieben wird. Dann ist mehr Leistung für die Soundkarte vorhanden!

Total High – Die Controlleroberklasse (ab ca. 1000€)

Bro’s, jetzt lassen wir mal das ganze Spielzeug hinter uns und begeben uns ans Ende der Controller-Nahrungskette! Die Controller dieser Kategorie bieten alles, was ein konventionelles Club-Setup so zu bieten hat (und auch noch viel mehr). Egal was ihr an Funktionen in einem Controller haben möchtet, in mindestens einem Gerät aus dieser Kategorie findet ihr es! In dieser Kategorie findet ihr Fullsize-Jogwheels mit verstellbarer Härte, motorisierte Jogwheels, Soundcolor-Effects, Remixdecks mit STEM-Support, integrierte Displays im Controller und vieles mehr! Die Ausmaße dieser Featureschlacht spiegeln sich allerdings spürbar in Größe und Gewicht wieder, die Verarbeitungsqualität ist hier deutlich besser. PROTIPP: Hab ein Auto, wenn du einen solchen Controller dein eigen nennen willst, denn einige Geräte wiegen mehr als 15 kg!

In dieser Kategorie zu nennen sind der Numark NS7 III, der Traktor Kontrol S8*, der Pioneer DDJ-SZ/RZ*/RZX, der Pioneer DDJ-1000 und der Pioneer XDJ-RX. (*Thomann Partnerlink)

Mein Tipp: Jeder der Controller hat seine Vorzüge und eignet sich für bestimmte Einsatzzwecke besser als die anderen. Du bist am Scratching und Turntableism interessiert? Dann greif zum NS7 III oder kauf dir direkt Plattenspieler, denn der Gewichtsunterschied ist eher gering. Dein Setup soll sich möglichst nahe am Clubstandard bewegen und schnell dahin übertragbar sein? Dann empfehle ich dir den DDJ-1000 oder den XDJ-RX. Wenn du viel im Bereich Live-Remixing oder Live-Mashups machen möchtest, dann ist der Kontrol S8 dank STEM-Support das richtige für dich. Der DDJ-SZ profitiert von den sehr umfangreichen Funktionen in Serato DJ und ist ein sehr guter Allrounder in allen Bereichen.

Der Zwiespalt mit Pioneer

Wer bis hierhin aufmerksam gelesen hat wird feststellen, dass Pioneer von allen Herstellern in allen Segmenten am breitesten aufgestellt ist. Aktuell sorgt Pioneer mit einem Controller-Release nach dem anderen für mächtig Wirbel. Dies lässt sich einfach damit erklären, dass Pioneer neben ihrem Programm Rekordbox zur Verwaltung und Übertragung der Mediatheken auf USB-Sticks nun auch die DJ-Software Rekordbox DJ anbietet. Diese steht in direkter Konkurrenz zu Serato DJ PRO und Traktor DJ.

Um die Hauseigene DJ-Software bestmöglich zu verkaufen nutzt Pioneer nun aber seine Reichweite am Controllermarkt und bringt immer mehr Geräte auf den Markt, welche exklusiv nur mit Rekordbox verwendet werden können. Beispiele dafür sind der DDJ-RZX oder der nagelneue DDJ-1000. Serato DJ schaut bei diesen Geräten in die Röhre, denn sie können ihre Software mit den genannten Geräten (und noch einigen weiteren) nicht verkaufen. Serato DJ wird größtenteils mit Pioneer Controllern verwendet. Die langfristige Entwicklung bleibt abzuwarten, jedoch wird immer wieder die Vermutung geäußert, dass Pioneer sich mit diesem Vorgehen die Konkurrenz vom Leib schaffen möchte.

Abwarten, ob es soweit kommt…

Es wird still um Traktor

Während es bei Pioneer mit großen Schritten vorwärts geht, scheint Native Instruments mit Traktor beinahe still zu stehen. Seit dem Release des Traktor S5 im Jahr 2015 ließ die Firma nicht mehr viel von sich hören. Im Internet wird viel über fehlende Updates und Patches geklagt, welche die Software angeblich beinahe schon unbrauchbar machen sollen. Wir sind gespant, ob Native Instruments sich nur auf den nächsten Rundumschlag vorbereitet oder tatsächlich nach und nach das Geschäft zurückfährt, was sehr bedauerlich wäre. Traktor DJ ist wohl die beste DJ-Software, wenn es um das Thema Live-Remixes oder Live Mashups geht. Hier können weder Rekordbox noch Serato DJ annähernd mithalten.

Hier geht es zu den weiteren Teilen der Serie:

Du willst als DJ starten? Welches Equipment brauchst du?

Du willst als DJ starten? DJ Equipment für Einsteiger – Teil 1. Das Vinyl Setup

Du willst als DJ starten? DJ Equipment für Einsteiger – Teil 2. Digitales Vinyl System (DVS)

Fazit

Wer genau braucht jetzt also einen DJ-Controller? Nun, gar nicht so einfach… Auf der einen Seite ist es ein schneller und günstiger Einstieg ins DJing, was Anfängern aufgrund der geringen Kosten sehr zu gute kommt. Auf der anderen Seite stellt man aber auch fest, dass die Highend-Controller für Profis eine absolute Spielwiese mit extrem vielen Funktionen sind, um sich kreativ auszuleben. Das ist auch einer der Gründe, warum ich nach wie vor auf einen DDJ-SZ setze. Viele Funktionen und ein clubähnliches Layout, gepaart mit vielen Zusatzfeatures und der Möglichkeit, auch ein DVS-System zu verwenden.

Kommt ein Controller für dich in Frage? Sag uns deine Meinung zum Thema!

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About the Author

DJ LUKE ist noch ziemlich neu im Business und erst seit 5 Jahren dabei. Angefangen auf Studentenpartys entwickelte sich aus einem Interesse an elektronischer Musik schnell ein Hobby. Ursprünglich aus dem Electro- und Bigroom House Bereich kommend entwickelte er sich musikalisch schnell in Richtung Remixed-Mainstream. Von 80 bis 180 BPM ist bei ihm alles dabei, Hauptsache der Beat läuft! Auf diesem Blog hält er euch insbesondere zum digitalen DJing und alternativem Equipment rund ums DJing auf dem Laufenden!



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