WATCH OUT BRO!

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Published on September 21st, 2019 | by DJ LUKE

Denon PRIME 4 Standalone Controller – Review

WATCH OUT BRO!

Es ist wieder soweit, wir haben Equipment aus dem Hause Denon DJ für euch am Start! Nach dem Review des Club-Setups, bestehend aus SC5000, SC5000M und dem X1800 haben wir das neuen heiße Flaggschiff von Denon DJ am Start — den Denon Prime 4 Standalone Controller!* Wie sich das Gerät bei uns geschlagen hat und was wir gut oder verbesserungsfähig finden erfährst du hier!

Bleib dran Bro!

Prime 4

 

Marktcheck…

Der Prime 4 ist der nächste Schritt von Denon DJ, um nach einiger Zeit der Inaktivität im Bereich des High-End Bears im DJ-Business wieder auf sich aufmerksam zu machen. Während das Standalone-Seutp bestehend aus SC5000, SC5000M und dem X1800 für Clubs ausgelegt waren, so zielt der Prime 4 dagegen eher auf mobile DJs ab, welche z.B. auf Hochzeiten und Firmenevents gebucht werden.

DJs in diesem Bereich verwenden zumeist kompakte Controller mit geringem Gewicht um mobil zu bleiben, wie z.B. den DDJ-SR2, den Traktor S4 oder den DDJ-1000. Dazu wird ein Laptop verwendet, um die meist mehrere hundert GigaByte großen Mediatheken übersichtlich verwalten zu können.

In direkter Konkurrenz zum Denon Prime 4* steht der XDJ-RX2, das Standalone-Controller Flaggschiff aus dem Hause Pioneer. Dieser wurde als Nachfolger des XDJ-RX im September 2019 vorgestellt und ist für den nahezu gleichen Straßenpreis wie der Prime 4 erhältlich.

 

 

Auspacken uns los?

Calm down Bro, erstmal was zu den allgemeinen Daten des Prime 4*. Der Standalone Controller ist ca. 73 cm breit, 50 cm tief und 10 cm hoch. Mit 9,7 kg ist er definitiv kein Leichtgewicht, aber auch nicht extrem schwer wenn man bedenkt, dass man nur noch ein Stromkabel anschließen muss.

Zum Gerät dazu erhaltet ihr einen Screenprotector aus Kunststoff, ein USB 3.0 Typ-B Kabel, ein Kaltgerätekabel, die Bedienungsanleitungen und vier kleine Schrauben, um die einbaubare SSD mit dem Gehäuse zu verschrauben.

Ein ganz Anschlussfreudiger!

Der Prime 4 verfügt auf der Rückseite über folgende Anschlüsse:

  • Kaltgeräteanschluss
  • 2x USB 3.0 Buchse für Speichermedien
  • 1x USB 3.0 Typ-B Buchse zum Verbinden mit dem PC
  • 1x Ethernet-Anschluss zur Netzwerkverbindung
  • 2x XLR Booth Out
  • 2x XLR Zone Out (mehr dazu später)
  • 2x XLR Master Out mit Schalter für Mono/Stereo
  • Stereo Cinch Master Out mit Schalter für Mono/Stereo
  • 4x Stereo Line Input für 4 Kanäle, zwei davon auf Phono umschaltbar
  • Erdungsschraube
  • 2x XLR-Jack Kombibuchsen für zwei Mikrofone

Auf der Oberseite finden wir:

  • 2x USB 2.0 Buchsen für Speichermedien
  • 1x SD Kartenslot für Speichermedien

Auf der Vorderseite sind verbaut:

  • 1x 6,3mm Klinkenbuchse für Kopfhörer
  • 1x 3,5mm Klinkenbuchse für Kopfhörer

Auch auf der Unterseite befindet sich ein Anschluss:

  • SATA Anschluss für 2,5 Zoll SSD Festplatten

Die Vielzahl an Anschlüssen ist wirklich der Wahnsinn. Ganz abseits mal von den bekannten Line Inputs und XLR Ausgängen verfügt der Prime 4* über 4 USB Inputs für Speichermedien, einen Speicherkartenslot und (meines Wissens erstmalig an einem Standalone-Gerät) eine USB 3.0 Schnittstelle zu einem Computer, welche eine hohe Datenübertragung ermöglicht. An Schnittstellen für den Wechsel zwischen DJs sollte es also nicht scheitern.

Der erste Eindruck

Das erste Einschalten und in die Hand nehmen des Prime 4* hinterlässt bei mir verschiedene Impressionen: kompakt, knallbunt, modern.

Wie bereits im Review des Denon Club Setups gesagt ist auch der Prime 4* ein optisch sehr auffälliges Gerät, besonders wenn es dunkel ist. Sehr viele bunt beleuchtete Knöpfe und ein riesiges Display, welches endlich mal zeitgemäß für einen Standalone-Controller ist. Das alles verpackt in ein sehr kompaktes Gehäuse, kaum größer als ein vergleichbarer PC-Controller. Die Verarbeitung ist Rock-solid und fühlt sich stabil und hochwertig an, was nicht zuletzt aufgrund der metallenen Deckplatten verstärkt wird.

Da mir bereits die SC5000 von der Optik sehr gut gefallen haben ändert sich dies beim Prime 4* nicht. Mir gefallen die vielen bunten Buttons sehr, welche in bekannten Mustern auf den Decks verteilt sind. Was die Anordnung angeht erlebt man keine Überraschungen, man findet sich schnell zurecht, wenn man vom Controller mit PC kommt.

Next Stop: Features!

… Davon gibt es eine ganze Menge auf diesem Gerät, die hier Erwähnung finden müssen. Der Prime 4* macht vieles anders als bekannte Geräte, weshalb die Liste sehr sehr lang werden könnte. Legen wir also schnellstmöglich los!

10“ Touchscreen

Fangen wir direkt mit dem Elefant im Raum an, dem riesigen Display. Ich wiederhole mich, endlich mal ein zeitgemäßer Touchscreen! Der Bildschirm lässt sich stufenweise im Winkel verstellen und kann zum Transport auch bündig ins Gehäuse gekippt werden. Der Mechanismus ist der eines gewöhnlichen Strandstuhls. Ein Bügel, welcher in einer kleinen Arretierung gefestigt wird. Ich würde behaupten nicht der hübscheste Mechanismus, aber mit Sicherheit der praktischste, der nicht nach 2 Monaten abbricht, sondern ewig hält.

Das Display selbst ist sehr hochauflösend (von Denon als „HD“ angegeben), was keinesfalls weiter hinterfragt werden muss. Die Waveforms sind sehr scharf dargestellt und aus normaler Blickdistanz sind keine Pixeltreppen an runden Buchstaben erkennbar. Die Bildwiederholungsrate ist mit 55 Frames per Second hoch genug, um die Waveforms flüssig darzustellen, selbst bei wildem Scratching alles vollkommen flüssig – So muss das sein!

Alle Funktionen des Prime 4* lassen sich sowohl per Browersektion vor dem Bildschirm als auch per Touch lösen. Vermutlich Userfrage, ich habe mir über die Testzeit eine Mischbedienung angewöhnt. Zum scrollen durch die Mediathek benutze ich oft den Encoder, da dies bei langen Listen schneller geht, für alles andere verwende ich Touch-Gesten, dazu aber mehr im nächsten Punkt!

Intuitive Touch-Gesten

Disclaimer: Mit intuitiv meine ich wirklich intuitiv! Der Touchscreen lässt sich bedienen wie ein iPad. Scrollen, auswählen, pinch to zoom, verwenden der Bildschirmtastatur, alles geht so, wie man es von einem zeitgemäßen Touchscreen erwartet. Wird der Screen jedoch nass, dann spielt er komplett verrückt und eine Bedienung ist unmöglich. Seht also zu, dass der Bildschirm trocken bleibt oder habt immer was zum abwischen dabei, wenn die Gefahr von Nässe besteht.

4-Kanal Layout

Anders als bei allen bisherigen Standaloen-Controllern auf dem Markt verfügt der Prime 4* (der Name lässt es schon erahnen) über ein 4-Kanal Layout. Die vier Decks lassen sich über die bekannten Auswahlknöpfe umschalten, von Deck 1 auf 3 und von Deck 2 auf 4. Cool, denn so hat man entweder vier vollwertige Decks oder neben zwei Decks noch zwei weitere Inputs, an welche externe Quellen angeschlossen werden können.

ZONE Out

Eines der Killerfeatures für Mobile DJs! Neben dem Master Output und Booth Out (mit 2-band Equalizer!) verfügt der Prime 4* über einen sog. ZONE Out. Dieser funktioniert wie ein zweiter, unabhängiger Master Out. Aktiviert man die Zone, so muss man das vierte Deck des Prime 4 aufgeben. Statt einem klassischen DJ-Deck kann man nun eine Playlist auf dieses Deck laden und diese über den Zone Out abspielen. Zur Klanganpassung gibt es einen 3-Band Equalizer + Pegel. Wird der Zone Out nicht verwendet, so kann man den Output als zweiten, separat pegelbaren Master Out verwenden.

Und warum braucht man das jetzt? Ganz einfach: Stellt euch vor ihr beschallt eine Hochzeit und wollt neben der Tanzfläche noch den Außenbereich mit ruhiger Musik versorgen. Mit dem Zone könnt ihr draußen eine Playlist laufen lassen während ihr auf dem Dancefloor Druck macht! Gut durchdachtes Feature, wie ich finde, insbesondere für Mobile-DJs!

Schade nur, dass der Prime 4 nicht anzeigen kann, wie lange die Songs aus der Playlist noch laufen, bzw. wie lange die restliche Gesamtlaufzeit der Playlist ist. Auch ist es nicht möglich mehrere Songs zu überspringen oder einen Song aus der Liste zu entfernen, man muss immer die Track Skip Tasten verwenden. Das wären meiner Meinung nach noch nützliche Features, welche gerne per Update nachkommen dürfen.

SATA Anschluss

Ein Feature, welches ich mir seit Jahren für Standalone-Geräte wünsche ist ein integrierter Speicher. Wie cool wäre das denn, man muss nur noch das Gerät und keine Speichermedien mehr mitnehmen. Mit dem Prime 4* wird dieses Feature Realität. Gut, der Speicher ist nicht fest ab Werk integriert, aber es gibt an der Unterseite die Möglichkeit eine 2,5“ SSD-Festplatte einzubauen. Aktuell unterstützt sind Speicher bis ein TeraByte, per Update soll in Zukunft möglicherweise noch mehr gehen.

Um die Festplatte zu befüllen muss man sie nicht jedes mal ausbauen, man kann einfach das USB Kabel an den PC anschließen und seine Lieder darauf kopieren. Jetzt ist auch klar, wofür man den USB 3.0 Anschluss am Prime 4 benötigt, man möchte ja nicht ewig warten, bis die Musik beitragen wurde.

Dateimanagement & Analyse

Wenn ihr den vorherigen Punkt gelesen habt, dann fragt ihr euch bestimmt wie man die ganze Musik auf dem Prime 4 verwaltet. Schließlich kann man auf eine ein TeraByte SSD eine ganze Menge Musik speichern. Muss ich jedes mal wenn ich Songs anders strukturieren will den PC anschließen? Nein, denn das geht auch alles am Gerät selbst. Seit Version 1.3 ist der Prime 4 in der Lage Playlists und Ordnerstrukturen anzulegen. Dazu muss man nur das Edit-Symbol in der Library auswählen. Nun kann man neue Ordner erstellen, Playlisten in diese verschieben und neue Playlists mit Songs der Mediathek befüllen. Das ganze geht ziemlich einfach per Drag&Drop.

Außerdem kann man wie bereits beim Club-Setup auch die Cuepoints, saved Loops usw. einfach am Gerät setzen und bearbeiten. Leider habe ich keinen Weg gefunden diese neu erstellten Listen auch wieder zu löschen.

Streaming (…uhm dafuq?!)

Du hast richtig gelesen Bro! Streaming! Der Prime 4 ist der erste Standalone Controller, welcher die Option bietet von ausgewählten Portalen Musik zu streamen. Bisher angekündigt sind Beatport, Tidal, Soundcloud und Beatscource. Um dies zu ermöglichen wurden bereits WLAN- und Bluetooth-Module in das Gerät verbaut. Also einfach nur einklinken und losstreamen! Wie es Funktioniert erfahrt ihr in unserem Beitrag: Streaming mit dem Prime 4

Performance Pads

Der Prime 4 bietet wie beinahe jeder PC-Controller 8 Performance Pads mit verschiedenen Modi, darunter HotCues, Loops, Auto Loops, Roll, Slicer und Slicer Loop. Bemerkenswert finde ich, dass man in einem gesetzten Loop den Roll-Effekt benutzen kann, ohne den Loop damit aufzulösen. Bei gängiger DJ-Software am PC ist dies nicht möglich.

Jogwheels

Beide Decks verfügen über ein 6 Zoll Jogwheels, welche in der Mitte keine LED-Anzeige, sondern ein Farbdisplay besitzen. Auf diesem wird mittig entweder das Cover des laufenden Tracks oder das eigene Logo (oder irgendwas anderes) angezeigt. Am äußeren Ring des Displays läuft die digitale Nadel mit. Setzt man einen Loop, verstellt seine Länge oder wechselt das Deck, so wird mittig die entsprechende Looplänge oder Decknummer angezeigt.

Das Jogwheel fühlt sich gut verarbeitet an, ist aber zugleich aus meiner Perspektive der größte Kritikpunk am Prime 4. Aus meiner Sicht ist das Jogwheel zu schwer. Damit meine ich das reine Gewicht des Jogs. Es in Schwung zu bringen, bzw. es danach wieder abzubremsen (klassisches Scratching halt) ist für meinen Geschmack zu schwer. Dazu kommt, dass man nicht einmal die Spannung des Jogs einstellen kann, also wie lange es sich dreht, wenn man es andreht. Beides zusammen sorgt dafür, dass es sich einfach viel zu lange dreht, wenn man es anschiebt oder einen Backspin macht. Man kann zwar im Utility Menü einstellen, wie sensibel das Jog auf Nudges reagieren soll, jedoch war mir das selbst auf geringster Einstellung bereits zu viel. Zudem ändert dies die Gewichtsproblematik nicht.

Diese Kritik mag für einen Mobile DJ, der ohnehin kaum bis gar nicht scratcht vollkommen egal sein, für mich als professioneller Amateur im Scratching-Game ist das aber schon ein nicht unwichtiger Grund gegen den Prime 4*.

Effekte

Der Prime 4 verfügt über zwei Effekt-Sektionen, jeweils über dem rechten und linken Jogwheel. Diese können über dem Mixer jeweils einem Kanal zugewiesen werden.

Für erste Verwirrung ist gesorgt: Das Layout der Sektion entspricht dem von üblichen Controllern mit 3 Effekten pro Bank, die Bedienung ist aber nahezu identisch der von Clubmixern. Beim ersten ausprobieren eher merkwürdig wenn man vom Controller kommt, nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran.

Es stehen 14 Effekte zur Auswahl, darunter Reverb, Echo, Delay, Hall Echo, Ping Pong, Auto Gate, Flanger, Filter LFO, Phaser, Bit Crusher, Roll, Reverse Roll, Beat Brecher und Scratch. Neben dem Effekt kann am zweiten Regler ein weiterer Parameter eingestellt eingestellt werden, welcher je nah Effekt variiert. Der danebenliegende dritte Knob ermöglicht die Einstellung der Frequenz, auf welcher der Effekt wirken soll. Anders als von Pioneer-Geräten bekannt, welche die Unterscheidung zwischen High, Mid und Low ermöglichen erfolgt die Einstellung hier stufenlos. Der vierte und letzte Knob ist der klassische Wet/Dry Regler, mit welchem die Intensität gesteuert werden kann. Darunter befinden sich zwei Buttons zum einstellen der Beats, falls sich ein Effekt (wie z.B. das Hall Echo) an einem Taktmaß orientieren.

Die Effekte klingen gut und lassen sich mithilfe der Regler sehr gut einstellen. Schade finde ich, dass man diese nur auf Kanäle anwenden kann, welche auch Musik vom Speichermedium abspielen. Wechselt man einen Kanal auf Line oder Phono kann der Effekt auf diesem nicht mehr geroutet werden.

Zusätzlich gibt es in der Mixer Sektion die bekannten Sweep Effekte, darunter Filter, Echo, Wash und Noise. Bekanntes Vorgehen, man wählt einen Effekt aus, welcher dann auf den Combo-Filtern auf allen 4 Kanälen eingesetzt werden kann.

Die Effekte lassen sich im Utility-Menü des Controllers weiter anpassen und konfigurieren.

KeySync

Man kennt es bereits von den gängigen DJ-Programmen auf dem PC, die Möglichkeit die Tonarten der Songs zu verändern. Das ganze geht jetzt auch auf einem Standalone-Controller! Einfach den Key im laufenden Deck anklicken und mit den erscheinenden Plus und Minus-Zeichen hoch, bzw. herunter setzen. Zusätzlich zeigt der Prime 4 ebenfalls an, wenn sich der Key beim pitchen mit abgeschaltetem Keylock verändert. Sehr cool!

Mikrofone

Ebenfalls ist der Prime 4 mit zwei separaten Mikrofon Kanälen ausgestattet. Diese lassen sich unabhängig voneinander aktivieren und pegeln. Kanal 1 verfügt über einen klassischen 3-Band Equalizer und Kanal 2 über einen 2-Band Equalizer. Beide Kanäle verfügen über eine Pegelanzeige in Form einer kleinen LED, welche von Grün bei gutem Pegel über Gelb zu Rot wechselt, wenn der Pegel ins clipping geht. Außerdem lässt sich auf beide Kanäle separat ein Echo-Effekt aufschalten und in der Intensität einstellen. Ebenfalls ist ein Talkover aktivierbar.

Ähnlich wie bei den Effekten lässt sich auch die Mikrofon-Sektion im Utility-Menü des Players umfangreich anpassen.

Usability — was fällt auf?

Ich nehme es einmal direkt vorweg, mit dem Prime 4* kann man richtig gut arbeiten! Alles funktioniert zuverlässig, nichts hakt oder wackelt. Gehen wir weiter ins Detail.

Sobald der Controller hochgefahren hat werden bereits verbundene Speichermedien angezeigt. Dieses angeklickt (bei nur einem Medium wir automatisch ausgewählt) öffnet sich direkt die Library. Alles ist übersichtlich dargestellt, man kann mit dem Touchscreen kinderleicht durch die Listen navigieren und scrollen. Dabei ist nochmal hervorzuheben, wie intuitiv das ganze ist, es ist wirklich 1:1 mit dem täglichen Umgang mit dem Smartphone oder Tablet zu vergleichen. Getrübt wird das ganze nur durch die Suchfunktion, welche zwar dank der Bildschirmtastatur gut bedienbar ist (ich habe gehört man kann auch eine kabelgebundene Tastatur anschließen), leider aber muss man immer den genauen Suchbegriff eingeben. Sitzt ein Apostroph oder Sonderzeichen falsch, findet der Prime 4 gar nichts. Na gut, vielleicht was für das nächste Update.

Song ausgesucht, per Wisch ins Deck geladen uns los gehts. Oben erscheint der Titel des Tracks, sowie die Übersichts-Waveform über die gesamte Songlänge. Dies ist zugleich die Needle-Search. Darunter im vertikalen Layout die Waveform, welche man mit der bekannten Pinch-Geste vergrößern und verkleinern kann, ganz unten die BPM, Pitchwert in Prozent und die verbleibende, bzw. abgelaufene Zeit des Tracks. Nach viel Feedback von Kunden, warum es keine horizontale Waveform gäbe hat Denon DJ diese per Update auf das Gerät gebracht. Umstellen lässt sich dies per Tastenkombination SHIFT + View Button. Kurz gesagt, die vertikalen Waveforms machen auf dem Display deutlich mehr Sinn…

Waveforms mit vertikaler Ausrichtung

Waveforms mit horizontaler Ausrichtung

Die Library ist auch bei der Verwendung von 4 Decks permanent in der Mitte des Displays eingeblendet. Simultan browsen und Mixen ist also kein Problem. Gefällt mir richtig gut, dass man nicht ständig durch verschiedene Ansichten wechseln muss. Hält man den Finger auf einem Track in der Library, so erscheint ein Fenster, welches die ausführlichen Trackinformationen anzeigt. Gut gelöst! Mit einem Wisch vom oberen Rand des Displays nach unten öffnet man den Schnellzugriff um Funktionen wie Quantize, Record, Continous (wieder was für die Mobile-DJs) oder die Stoppzeit schnell einzustellen. Gut diese Funktionen schnell griffbereit zu haben, besser wäre es meiner Meinung nach wenn ich personalisieren könnte, was ich im Schnellzugriff einstellen möchte.

Es sind immer wieder die kleinen Dinge, die mich überraschen und die den Unterschied machen. Spiele ich simultan auf 4 Decks, laufen davon zwei immer im Hintergrund. Das blinkende Jogwheel, welches vor dem Ende des Tracks warnt warnt mich also nicht, wenn das Deck gerade im Hintergrund ist, so zumindest mein erster Gedanke. Statt des Jogwheels blinkt allerdings der Deck-Selector, also die Umschalttaste des entsprechenden Decks. Zusätzlich wird dies auch auf dem Bildschirm angezeigt. Gar nicht blöd gelöst.

Der Mixer bedient sich wie jeder andere 4-Kanal Mixer und lässt keine Fragen offen. Positiv zu erwähnen finde ich, das im Utility-Menü sehr sehr viele Einstellungsoptionen zum Mixer zur Verfügung stehen. So kann z.B. zwischen Equalizer und Isolator gewechselt werden, außerdem können die Übergangsbereich zwischen Low & Mid sowie Mid & High frei eingestellt werden.

Auch das Preamp der Kopfhörer kann sich wirklich sehen lassen. Ich habe bisher noch keinen Controller oder Club-Mixer in der Hand gehabt, der so viel Dampf auf meine AIAIAI TMA-2 gebracht hat wie der Prime 4. Klanglich ist die Soundkarte auch am Master einwandfrei. 

Das Utility Menü ist extrem umfangreich und bietet sehr viel Raum für Personalisierung. Man kann quasi alles an diesem Controller nach belieben einstellen. Hut ab!

Hat man genug gespielt fährt man das Gerät herunter. Ein klick auf den Power-Switch schaltet den Prime 4* jedoch nicht aus, auf dem Display erscheint die Rückfrage, ob man den Stanalone-Controller wirklich herunterfahren möchte. Auch eine gute Idee, so kann einem versehentliches Berühren (oder mutwilliges drücken eines Gasts) keinen Strich durch die Rechnung machen.

Display eingeklappt und Screen Protektor darüber merkt man, wie weit das Display eigleich übersteht. Das Case muss also etwas größer ausfallen, damit der Prime 4 hineinpasst. Auch finde ich, dass der Crossfader Adjust-Knob an der Vorderseite recht weit heraussteht. Im Case macht das bestimmt keine Probleme, ein Softcase ist damit aber wohl eher nicht drin.

Prime 4

Zum Abschluss

Der Denon Prime 4 ist ein ganz neuer Take für Stanalone-Controller. Er bietet haufenweise Funkionen, die so noch nie auf dem Markt des DJ-Equipments da waren und wird dafür von vielen Early-Adoptern geliebt weil er es besser & moderner macht und von vielen konservativen gehasst, weil er zu viel Wind in die lange unveränderte Welt der Standalone-Geräte bringt. Egal zu welcher Seite du gehörst, das Gerät hat dem Markt einen Ruck verpasst. Sich auf bekannten und gängigen Features auszuruhen reicht für den Markt des DJ-Equipments jetzt nicht mehr aus. Der Wettbewerb ist wieder eröffnet!

Alles was der Prime 4* zu bieten hat, funktioniert. Tadellos. Die extrem digitale Architektur und hohe Rechenleistung bietet Potenzial an vielen Stellen, welchen nach und nach mit Updates weiter ausgeschöpft werden kann. Er kann heute schon viel — es wird noch mehr werden! Denon hat sich Dinge getraut, die andere Hersteller seit Jahren links liegen lassen. Dafür sollten wir ihnen Dankbar sein, auch wenn noch nicht alles perfekt ist, insbesondere Engine Prime für den PC.

Wenn du auf der Suche nach einem innovativen Standalone-Controller bist, der den vollen Funktionsumfang einer DJ-Software bieten kann, dann bist du mit dem Prime 4* goldrichtig.

Hattest du den Prime 4* schon in den Händen? Was ist deine Meinung zum Gerät? Welche Features möchtest du an einem Prime 4 nicht mehr missen oder welche möchtest du am liebsten noch ergänzen? Verrate es uns in den Kommentaren!

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About the Author

DJ LUKE ist noch ziemlich neu im Business und erst seit 5 Jahren dabei. Angefangen auf Studentenpartys entwickelte sich aus einem Interesse an elektronischer Musik schnell ein Hobby. Ursprünglich aus dem Electro- und Bigroom House Bereich kommend entwickelte er sich musikalisch schnell in Richtung Remixed-Mainstream. Von 80 bis 180 BPM ist bei ihm alles dabei, Hauptsache der Beat läuft! Auf diesem Blog hält er euch insbesondere zum digitalen DJing und alternativem Equipment rund ums DJing auf dem Laufenden!



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