Published on April 6th, 2017 | by Dj DEE
0Brauch ich als DJ einen Gehörschutz? DEFINITIV!
Warum solltest du einen Dj-Gehörschutz tragen?
Wer kennt das nicht, ihr hattet einen richtig geilen Abend im Club, auf einem Festival oder in einer anderen Location. Ihr packt euer Equipment zusammen und es geht schon los mit einem leichten Brummen oder Pfeifen im Ohr!
Die meisten Dj’s handeln erst wenn das Gehör leider schon einen Schaden davongetragen hat.
Mir ging es auch schon das ein oder andere Mal so. Insbesondere nach einem lauten und langem Set mit voll aufgedrehten Monitorboxen. Und das Pfeifen blieb für ein paar Tage… was mich wirklich ein wenig beunruhigt hat. Viele Dj’s geben einen Haufen Geld für Ihr Dj-Equipment aus, aber das größte Gut eines Dj’s, nämlich sein Gehör, wird oftmals völlig außer Acht gelassen. Noch mehr als auf deine Ausrüstung, solltest du auf deine Ohren aufpassen.
Lautstärke checken!
Aber was kannst du unternehmen und was passiert, wenn du das Ganze einfach aussitzt!?
Wenn du nicht mehr richtig hören kannst, gehen dir deine Mixe auch nicht mehr so leicht von der Hand. Deshalb solltest du schon bevor so etwas passiert die richtigen Maßnahmen ergreifen. Vorsorge ist bekanntlich besser als Nachsorge. Und bei kaputten Ohren gar nicht mehr so einfach bzw. fast unmöglich diese wieder zu richten. Ganz zu schweigen von deinem finanziellen Verlust, wenn du auf die Einnahmen bei Dj-Gigs angewiesen bist oder das Ganze sogar hauptberuflich machst.
The ear is your gear
Wenn du eine Weile schon am Auflegen bist, ist es oft schwierig, selber zur erkennen wie laut es wirklich ist. Falls dein Set in mehrere Zeiten aufgeteilt ist oder du im Dj-Team auflegst, kannst du einfach die Location mal für ein paar Minuten verlassen um dein Ohren eine Verschnaufpause zu gönnen. Vielleicht kannst du nun eher erkennen wie laut die Musik wirklich ist. Falls nicht, hilft es die Lautstärke mit einem Dezibel-Messgerät oder einer passenden Smartphone App zu messen. Eine Grobe Faustregel für Dezibelwerte haben wir auf mehreren Seiten im Netz für dich recherchiert:
- 100 dB bei Open-Air-Partys
- 103 dB in Clubs mit niedriger Decke
- 106 dB in Locations mit sehr schlechter Akustik
Investiere in einen Gehörschutz und gute Kopfhörer!
Als allererstes solltest du in hochwertige Kopfhörer investieren. Achte darauf, dass diese eine sehr gute Abschirmung vor Aussengeräuschen bieten. Somit hast du schon eine Win-Win-Situation geschaffen.
Dein Gehör ist dein Kapital
Um neben lauter Musik was zu hören, musst du hier die Lautstärke in den Kopfhörern weniger stark aufdrehen (insbesondere wichtig, wenn du mit Gehörschutz auflegst) und die Abschirmung schirmt dein Gehör auch vor der lauten Musik im Club ab.
Welcher Gehörschutz ist der passende für mich?
Ganz grob lässt sich Gehörschutz in drei Kategorien einteilen.
- Einweg-Ohrstöpsel wie Ohropax und Konsorten… diese Arten von Gehörschütz sind etwas für schlaflose Nächte, wenn die Studenten von nebenan eine Fete schmeißen aber definitiv nicht zum Auflegen gedacht.
- Ear-Plugs mit Filter speziell für Musiker oder Dj’s. Hier gibt es vom Standard Modell mit fest verbauten Filter bis hin zum Pro-Modell mit austauschbaren Filtern für relativ wenig Geld eine gute Auswahl. Bei den Versionen für Profis decken die auswechselbaren Filter sogar verschiedene Frequenzen ab.
- Individuell angepasster Gehörschutz, speziell für deinen Gehörgang ausgelegt. Hier sind wir auch schon beim Premiumprodukt. Das lohnt sich sobald du regelmäßig auflegst. Hierfür musst du zum Hörgeräte-Akkustiker der einen Abdruck von beiden Gehörgängen macht. Somit schliesst der Gehörschutz perfekt mit deinem Ohr ab. Natürlich ist der Spaß nicht ganz billig zwischen 150 – 200 Euro solltest du schon rechnen. Dennoch kommst du früher oder später, insbesondere bei regelmäßigen Bookings, nicht daran vorbei.
Übe mit Gehörschutz aufzulegen
Super! Du hast dir also einen Gehörschutz zugelegt, der zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Der erste Schritt ist somit getan. Du wirst aber ganz schnell feststellen, dass es sehr wohl einen Unterschied macht mit und ohne Schutz aufzulegen. Je nachdem was du dir als Prävention besorgt hast, kann es sein, dass die Musik nicht mehr so klar zu hören ist oder vielleicht auch deinem ersten Eindruck nach viel zu leise ist! Das ist die ersten paar Male echt ungewohnt.
Das ist aber vollkommen normal und du solltest dich damit erst mal vertraut machen. Wichtig ist, dass du trotzdem am Ball bleibst und nicht in alte Muster zurückfällst und dir somit den Gehörschutz gleich wieder aus dem Ohr zerrst! Am besten solltest du vor deinem nächsten Gig zuerst einmal Zuhause mit deinen Dezibel-Unterdrückern üben. Insbesondere auch wenn du mit Kopfhörern vorhörst. Denn das hat mich am Anfang vor die erste große Hürde gestellt. Ich musste die Lautstärke in meinen Kopfhörern um einiges erhöhen. Ich habe mich aber mittlerweile daran gewöhnt und möchte meinen Gehörschutz nicht mehr missen.
Fazit:
Lieber früher als später solltest du dich in deiner Dj-Karriere mit dem Thema Gehörschutz auseinandersetzen bevor es zu spät ist. Für den Anfang würden wir dir zu Ear-Plugs mit Filtern raten, ich benutze die Alpine MusicSafe Pro* und mein Dj-Bro John Shaft benutzt seit kurzem die Senner MusicPro* und wir sind beide sehr zufrieden damit. Abraten würden wir dir vom Einweg Gehörschutz (wie Ohropax). Damit tust du dir, deinen Ohren und deinem Publikum, für das du mixt, keinen Gefallen.
Wenn du gleich richtig in das Thema Gehörschutz einsteigen willst, dann solltest du einen genaueren Blick auf einen individuell angepassten Schutz auch Gehörschutz-Otloplastik genannt, legen. Dies ist natürlich auch die teuerste Variante aber sein Geld auf jeden Fall wert. Denn dein größtes Gut als Dj, nämlich dein Gehör, sollte dir das auf jeden Fall wert sein.
(* = Affiliatelink)