DJing

Published on April 17th, 2018 | by John Shaft

0

Was macht einen guten DJ aus?

Was soll daran bitte so schwer sein?? Equipment kaufen, Lieder besorgen, Knöpfe drücken… Fertig… Leider denken viele Leute heutzutage, dass Jeder ohne Aufwand ein guter DJ sein kann. Es gibt unzählige DJ-Controller, Turntables und Mixer in allen Preisklassen, massenweise Wege an Lieder zu kommen und Taktgefühl haben auch viele. Aber was macht einen guten DJ aus?

Das Wichtigste

Das Wichtigste sind natürlich die unbedingt notwendigen Grundlagen zu beherrschen. Ich denke da z.B. an:

  • Taktgefühl
  • Liebe zur Musik
  • Musikverständnis oder -wissen
  • Bereitschaft ständig Neues zu lernen
  • Bereitschaft seeehr viel Zeit zu investieren
  • Technisches Know-How am Equipment
  • Nötiges Kleingeld

Wenn Du einen der oben genannten Punkte nicht erfüllen kannst oder willst, ist das DJing vielleicht doch nichts für Dich… Was meine ich mit damit? Ich glaube über Taktgefühl brauch ich nicht wirklich viel sagen… Wenn es Dir schwer fällt, zu einem Hip Hop-Lied im Takt zu klatschen, solltest Du Dir einen anderen Zeitvertreib suchen… Die Liebe zur Musik ist der wohl wichtigste Punkt. Wenn Du Musik übertrieben gesagt nur als notwendiges Übel im Club siehst oder in Deiner Freizeit lieber Deine Ruhe hast, als Dich beschallen zu lassen, reicht es meiner Meinung nach nicht zum DJ. Alle DJs die ich kenne (mich eingeschlossen) hören in jeder freien Sekunde Musik. Egal ob im Auto, beim Aufräumen oder am Strand – ich kann nicht ohne Musik.

Geht es Dir auch so? Dann weiter im Programm.

Mit Musikverständnis oder -wissen meine ich nicht, dass Du auf Anhieb die Akkorde aufzeichnen kannst, sondern dass Du bspw. weißt, dass ein Beat aus Kick, Hat und Snare/Clap besteht. Dass es Dir nicht schwer fällt, die verschiedenen Musikgenres ungefähr einzuordnen und dass es Dich nicht überrascht, dass RnB nicht unbedingt zu Schranz passt.

Es sollte auch selbstverständlich sein, dass Du bereit sein musst, ständig Neues zu lernen und viel Zeit zu investieren. Die Musikbranche ändert sich andauernd. Vor ein paar Jahren hat noch niemand gewusst, was Trap oder Tropical House ist. Es werden fast täglich Genres vermischt oder neue geschaffen. Wenn Dich das nicht schockt, sondern freut, bist Du auf dem richtigen Weg. Auch im Bereich DJ-Equipment wird ständig weiterentwickelt. Früher ist man um Vinyls nicht herumgekommen… Mittlerweile geht es z.B. schon komplett ohne Timecode-Systeme und Nadeln (Phase). Auch wenn Du Dein perfektes Equipment gefunden hast, solltest Du die Szene verfolgen, um nichts zu verpassen. Immer noch dabei? Dann heißt es nichts wie üben… Ohne die nötigen technischen Skills bist Du kein DJ sondern allenfalls eine menschliche Playlist. Und ohne das nötige Kleingeld, kannst Du Deinen Traum gleich mal vergessen.

Weiterbildung ist auch für uns DJ’s immer wichtiger! Deshalb können wir dir an dieser Stelle ein Buch ans Herz legen, welches uns rund um das Thema DJing wirklich weitergeholfen hat. Hierbei handelt es sich um „Gut aufgelegt! Das Lehrbuch und Nachschlagewerk für den DJ“ von Dirk Duske. Von der Geschichte der DJ-Kultur bis zu Tipps zum Kauf bzw. zur Bedienung von DJ-Equipment über die Kapitel zu GEMA, Steuern, Marketing es bietet dir umfangreiche Hilfestellung und Informationen um deinem Ziel ein besserer DJ näher zu kommen.

Falls du das Buch noch nicht gelesen hast, dann bestell es dir gerne hier*

Skills

Um es mal zu veranschaulichen… Im besten Fall meine ich sowas:

Das war natürlich nur ein Spaß. Kein „normaler“ Club-DJ braucht solche Skills. Was ich aber meine ist, dass ein Hip Hop-DJ schon ein paar Scratches drauf haben sollte und ein Elektro-DJ saubere, wenn möglich nicht hörbare Übergänge schafft. Das sollte der Grundanspruch an Euch sein. Um Dich von den Hunderten anderen Anfänger-DJs abheben zu können, sind Grund-Skills unabdingbar. Ein DJ ist eben nicht nur eine menschliche Playlist, die ein Lied nach dem anderen abspielt. Du solltest zuerst Deine Grundtechnik oft genug geübt haben, bevor Du irgendwo auflegst. Du wirst beim ersten Mal sowieso schon nervös sein. Wenn Du also nicht völlig versagen willst, solltest Du einigermaßen wissen was die ganzen Knöpfe bedeuten… Wobei wir schon bei den wichtigsten Punkten sind:

NICHT dauernd nur auf dein Equipment starren!!

Jeder Gast auf der Party wird merken, dass Du völlig überfordert bist…

Du spielst ja jetzt nicht im Wohnzimmer, sondern in einer Bar oder einem Club… Du spielst die Musik nicht für Dich, sondern für die Gäste da vor Dir!! Wenn Du also die ganze Zeit nur auf Deinen Mixer starrst um heraus-zufinden, was die ganzen Knöpfe eigentlich bedeuten und wie Du einen Effekt aktivieren kannst, wird die Menge sofort wissen, dass Du blutiger Anfänger bist. Fuchtel mit den Händen, schau die Leute an, sing mit – völlig egal…

Aber schau nicht die ganze Zeit nach unten!

Die Menge lesen? Whut??

Sicherlich hast Du schon des Öfteren irgendwo gelesen oder gehört, dass ein DJ die Menge lesen muss. WTF?! Wenn ich nicht lesen könnte, wäre ich dann auf Eurem Blog unterwegs??? Das meinte ich auch gar nicht. Aber wenn Du wie oben beschrieben nie einen Blick auf die Tanzfläche wirfst, wirst Du auch nicht wissen, ob da überhaupt noch jemand tanzt oder alle nur gelangweilt rumstehen. Nur weil Du Deine Musik feierst, müssen das nicht die Gäste auch tun. Also musst Du mit der Zeit definitiv ein Gefühl dafür entwickeln, wie Du die Gestik und Mimik der Leute lesen kannst und vor allem wie Du darauf reagieren kannst. Stehen seit ein paar Tracks alle nur gelangweilt rum, dann versuch Dich daran zu erinnern, bei welcher Art von Musik sie noch getanzt hatten. Spiele keine unbekannten Tracks oder Remixes, oder spiel bestenfalls ein paar Lieder, von denen Du weißt, dass sie Floorfiller sind. Dann hast Du genug Zeit darüber nachzudenken, was Du nicht spielen solltest.

Organisiere Deine Crates oder Playlists

Wenn Du einfach nur irgendwelche Tracks irgendwie irgendwo ablegst, wirst Du es bei einem Gig schwer haben, in kurzer Zeit den Überblick bzw. eine Ordnung zu bewahren. Mach Dir entweder Crates mit verschiedenen Genres oder unterteile die Ordner in z.B. Warm Up, Main-Time und Closing oder ähnliches. Ansonsten verlierst Du in „Stresssituationen“ garantiert den Überblick und verlierst Dich in einer unendlich scheinenden Masse an Tracks. Auch das gehört zum Job eines DJs dazu, was viele Anfänger leider ignorieren. Die Vorbereitung auf einen Gig frisst extrem viel Zeit, weil Du eben nicht alle neuen Tracks nur runterladen kannst, sondern die in Deine Crates Einpflegen musst. Selbstverständlich kannst Du auch einen Ordner mit den neuesten Liedern anlegen wenn Du weißt, wann welche Tracks in Dein Set passen. Ich würde aber behaupten, dass das nur die erfahrenen DJs können.

Das waren nur ein paar Dinge, die einen guten DJ ausmachen. Selbstverständlich gehört noch viel mehr dazu. Ich wollte Euch aber einfach einen kurzen Überblick geben, auf was es meiner Meinung nach wirklich vorrangig ankommt.

 

Wie siehst Du das? Hab ich in meiner Aufzählung einen wichtigen Punkt vergessen? Siehst Du irgendwas anders oder denkst, das Ein oder Andere ist falsch? Schreib es in die Kommentare!

Tags: , ,


About the Author

John Shaft geht seit mittlerweile 14 Jahren seiner Leidenschaft zur Musik als DJ und Hobby-Produzent nach. Im House-Bereich (Nu-Disco, Deep-House, Future-House) ist er zu Hause. Aber auch Trap, Future Bass und Twerk zählen zu seinen Favourite Genres. Mit seinem Remix des Deutschrap-Hits "Roller" ist ihm ein Underground-Hit gelungen. Er legt seit über drei Jahren regelmäßig mit seinem DJ-Bro DJ Dee auf und hat mit diesem im März 2017 diesen Blog gegründet.



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Back to Top ↑