Published on Juli 10th, 2017 | by Dj DEE

PIONEER DJM-S9 im Langzeittest – Der König unter den Battlemixern?

Ein kleines Vorwort…

Ich erzähle euch bewusst von meinem subjektiven Empfinden, wie es sich für mich anfühlt, mit dem Pioneer DJM-S9 aufzulegen. Die Haptik, Verarbeitung und wie er sich im Alltag bis jetzt bei mir geschlagen hat.

Sorry, von mir gibt es hier kein Runterrasseln von Features…

Dafür gibt es schon zahlreiche Reviews/Tests und Videos, die sich mit allen Funktionen des Mixers bis ins Detail beschäftigen. Dennoch werde ich hier auf die ein oder andere Besonderheit eingehen. Um diesen Blogeintrag auch für Specs-Nerds komplett zu machen, hab ich euch nach dem Fazit nochmals alle Spezifikationen des Pioneer DJM-S9 zusammengetragen.

Welchen Mixer soll ich mir eigentlich zulegen!?

Wie viele von euch stand auch ich eines Tages vor der oben genannten Frage. Und das war bei mir Mitte 2016! Eigentlich war ich mit meinem DJ Tech DIF-1S, Pioneer DDJ SP 1 (Add-on DJ-Controller) und meinem Rane SL2 Interface, welches ich von meinem damaligen DJ-Coach DJ Smart abgekauft habe, ganz zufrieden. Dennoch wollte ich eine All-In-One-Lösung, wo ich nicht immer noch ein Interface und einen Controller mitschleppen musste.

Jahrelang gab es hier nur eine Antwort, und die hieß, auf einen Mixer aus dem Hause Rane zurückzugreifen!

Lange hatte RANE den Thron des Battlemixer Königs inne. Mit den Modellen wie Rane-TTM 57SL, Rane Sixty-Two deren Verarbeitung auf höchstem Niveau, dem eingebauten Serato-Interfaces und den Crossfadern auf Referenz-Niveau saßen sie fest im Thron. Auch weitere Modelle wie der Rane Sixty-One oder der TTM-57 waren fast schon Pflicht bei jedem ambitionierten DVS-System Nutzer.

Dann hat Pioneer im Winter 2015/2016 mit einem Paukenschlag den Mixer DJM-S9 herausgebracht. Das Erscheinen kündigte ein Video-Teaser an, der vor hochkarätigen DJ’s – darunter DJ Jezzy Jeff,  DJ Shintaro, ESKEI 83, uvm… – nur so strotzte. Mit einem Einstiegspreis von 1799,– EUR, somit ca. 400 EUR günstiger wie der damals eher noch vergleichbare Rane Sixty-Two, ist Pioneer auch preislich ein richtiger Coup gelungen!

Mitte 2016 wurde auch noch Rane an InMusic verkauft und somit ist einer der größten Konkurrenten (leider) vom Markt verschwunden! Der Weg zum Battle Mixer Olymp war also für Pioneer nun frei.

Da ich sowieso schon mit Serato DJ aufgelegt habe und Thomann einen B-Stock S9 zu 1550,– EUR angeboten hat, konnte ich nicht widerstehen und hab ihn mir genau dort auch geholt. Den Kauf hab ich bis heute nicht bereut. Aber alles der Reihe nach…

Kann Pioneer seine hohe Verarbeitung auch beim DJM-S9 weiterführen? Mein erster Eindruck!?

Das erste mal konnte ich einen Blick bei „30 minutes of fame“ im November 2015 im Parktheater (Kempten) auf den S9 von DJ T-Rex (Ulm) werfen und fand den Mixer richtig geil.

Sehnsüchtig hab ich also auf meinen eigenen im Sommer 2016 gewartet und ich wurde nicht enttäuscht! Die B-Stock Ware hat sich als total neuwertig herausgestellt und der Pioneer DJM-S9 hat mich mit seinem Metallchassis und seinem hochwertigem Kunststoff schon aus seinem Karton heraus begeistert. Das der Mixer nicht aus einem kompletten Metalgehäuse besteht, hat mich nie gestört. Dennoch wiegt er stolze 4,6 Kilogramm auch dies ist ein Indiz dass hier einiges unter der Haube steckt. Ebenfalls positiv ins Auge gefallen sind mir die vergoldeten Anschlüsse und die gewohnt tolle Pioneer- Qualtät der Drehregler, Schalter und Tasten.

Hat das Ding die RICHTIGEN Anschlüsse…?

Hierauf gibt es von meiner Seite ein definitives JA! Zumindest habe ich bisher nichts vermisst. Bei den Eingängen gibt es Pro Kanal je Cinch-Buchsen für Phono- und Line mit griffigen Phono Erdungsschrauben, Mic-Eingang (XLR & Klinkenkombi), Aux-in über Cinch.

Pioneer DJM-S9An Ausgängen findet man eine ganze Menge nämlich, XLR- und Cinch für den Master Out und Klinke für den Booth. An der Front des Mixers findet ihr sowohl einen großen als auch einen kleinen Klinkenstecker Ausgang für den Kopfhörer.

Nicht zu vergessen, sind auch die 2 USB Eingänge, hier kann bequem zwischen zwei Laptops bzw. DJs hin und her geswitcht werden. Dieses Feature ist super und war für mich auch ein wichtiges Kaufargument.

It’s all about the faders…

Für einen Battle-Mixer natürlich immens wichtig ist die Verarbeitung der Fader! Und hier hat sich Pioneer nicht lumpen lassen. Bei den Fadern passt einfach alles, sie sind umkehrbar und die Crossfader DJM-S9Faderkuve lässt sich ebenfalls einstellen. Das Herzstück ist aber der Crossfader und meiner Meinung nach ist es einer der Besten, den es momentan zu kaufen gibt. Hierbei handelt es sich um Pioneers magnetischen Magvel-Fader, bei dem man den Cut-in-Punkt (≥ 0,3 mm) und den Wiederstand (leicht- oder schwergängig) stufenlos regeln kann. Natürlich ist auch er umkehrbar. Ein Special-Feature sind die mitgelieferten und relativ leicht austauschbaren „Rubber-Bumpers“, diese Gummis dämpfen je nach Gusto unterschiedlich hart, das seitliche Aufprallen des Crossfaders ab.  Hiermit können Hardcore-Turntablists auch noch das Letzte aus dem Crossfader rausholen. Ich habe nach wie vor die standardmäßig verbauten Gummis drin und bin damit mehr als zufrieden.

Die Effekt-, EQ- und Padsektion… everything you need!?

Wer schon mit dem ein oder anderen Battle-Mixer aufgelegt hat, dem gibt das Layout des Pioneer DJM-S9 keine großen Rätsel auf. Dennoch hab ich den Knob der Höhen am Anfang mit der Lautstärke des jeweiligen Kanals (Trim) verwechselt, da dieser ganz oben und der eigentlich Kanal-Trim jeweils daneben angebracht ist. Aber nach 2-3 Tagen hab ich mich auch daran gewöhnt. Die EQ’s sind sauber verarbeitet und haben eine „Full Kill“ Funktion, das heißt ganze Frequenzbänder (wie Höhen, Mitten oder Bass) können hier komplett ausgeblendet werden.

Die Browser Sektion, wo ihr Tracks in die Decks laden könnt, ist ebenfalls mit einem Drehregler und einem Load- und Back-Button simpel gehalten. Das hilft besonders im Club bei schnellen Trackwechsel.

Pads

Was mir sofort ins Auge gestochen ist, sind die Performance-Pads und meiner Meinung nach sind diese schon fast den Kauf des Mixers wert. Wie auch schon bei dem Add-On Controller DDJ-SP1 den mein Bro DJ John Shaft hier getestet hat, sind diese gummiert und bieten einem ein hervorragendes haptisches Feedback. Auch die Größe der Pads ist perfekt, hier trifft man meist sicher das Pad, dass man gerade braucht. Bei einem Rane Sixty-two hatte man da schon so seine Probleme. Ebenfalls leuchten die Pads in den RGB-Farben was einem in dunkleren Umgebungen definitiv beim finden des richtigen Cue Buttons hilft.Pioneer Performance Pads

Mit den Pads und dem Shift-Button bedient man auch die von Serato DJ bekannten Funktionen wie Hotcues, Rolls, Sampler und Slicer. Direkt darüber findet ihr auch ein LCD-Display, dieses zeigt an in welchem Modus ihr euch gerade befindet. Die Parameter Buttons sind direkt daneben und somit einfach zu finden.

Effekte

Effekte gibt es zahlreiche… 6 davon sind schon vorinstalliert können aber per Pioneer eigenem Dienstprogramm durch andere ersetzt werden. Blöd ist hier nur, dass die Beschreibung der fest installierten Effektbuttons dann ggf. nicht mehr stimmt. Über die Software könnt ihr auch den High- bzw. Lowpass- Filter durch einen anderen ersetzten. Aber zurück zu den Effekten, denn da kommen ja auch noch die Serato eigenen Softwareeffekte dazu. Diese sind dann auf der rechten Seite auswählbar. Ich benutze hier meist nur 2-3 Effekte, aber denjenigen der mehr braucht hat Pioneer hier jedenfalls vorgesorgt. Leider… und das ist einer der wenigen Kritikpunkte beim DJM-S9 können die Effekte nicht parallel angewendet werden!

Denn der Effekt wird über die Switchschalter aktiviert. Wenn ihr diesen hochklappt wird der Effekt dauerhaft und wenn ihr ihn nach unten antippt nur kurz aktiviert. Das funktioniert super und auch nach dem gefühlt tausendsten mal aktivieren, ziehen und nach oben klappen, leiert der Switch nicht aus und fühlt sich an wie beim ersten mal! Der Switch gefällt mir extrem gut, hier kann man z.B. am Ende eines Beats noch fix ein Echo antippen und das hört sich sehr cool an!! Eurer Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Eigentlich gäbe es über den Mixer noch einiges mehr zu sagen… aber ich wollte den Artikel bewusst nicht so lang gestalten. Welchen Mixer benutzt ihr so? Hab ihr schon Erfahrungen mit einem Battlemixer? Vielleicht sogar schon mit dem Pioneer DJM-S9? Schreibt uns dazu gerne mehr in den Kommentaren…

Weitere Infos findet auch auf der offiziellen Seite: PIONEER DJ

Fazit:

Okay, der günstigste Mixer mit einem Straßenpreis von 1799,– EUR ist der S9 auf keinen Fall! Aber wer das Geld übrig hat, wird auf keinen Fall enttäuscht und spielt ab sofort rein Mixer-Technisch in der Champions League mit.

Aber für wen ist der Pioneer DJM-S9 das Richtige?

Zunächst sollte Serato DJ deine bevorzugte Software sein, denn er funktioniert eigentlich nur mit Serato DJ oder im Vinyl-Modus ohne Software. Ebenfalls solltest du Scratch-Affin sein, sowie gerne mit Effekten und Pads arbeiten, erst dann spielt er durch seinen hohen Funktionsumfang seine Trümpfe aus.

Wer das nötige Kleingeld übrig hat und die oben genannten Punkte bejahen kann, für den gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung! Der Mixer hat seit ich ihn in meinem Besitz habe, immer sauber gearbeitet und mich noch nie im Stich gelassen. Die Interfaces, Fader, Effekte und Filter haben bei mir jederzeit einwandfrei funktioniert. Das ein oder andere mal bin ich mit ihm schon ziemlich ruppig umgegangen und trotzdem sind alle Knobs, Fader und besonders die Switches wie neu!

Der einzige (kleine) Kritikpunkt, ist wie im Artikel schon genannt der Fakt, dass man keine zwei Effekte auf einmal anwenden kann. Die Meisten können über diesen „Schönheitsfehler“ aber locker hinwegsehen. Wenn du dich für den Pioneer DJM-S9 entscheidest, bin ich mir sicher wird er die nächsten Jahre ein Treuer Begleiter in so gut wie allen Situationen sein.

Den Pioneer DJM-S9 bekommt ihr preigünstig unter anderem hier : Pioneer DJM-S9 Serato DJ Battle-Mixer Mischpult NEU

oder hier bei ThomannPioneer DJM-S9


Alle Specs zum Pioneer DJM-S9 findet ihr hier:

Features:

  • Robuste, feinfühlige Magvel Fader Pro für präzise Scratch-Performances: Pioneer DJ’s selbstentwickelte Magvel Fader Pro garantieren zuverlässige Rückmeldung und passen zu jedem Performance-Stil
  • Feinfühlige Bedienung mit optimaler Rückmeldung
  • Robuste Bauweise für besondere Langlebigkeit
  • Konfigurierbare Faderkurve und Umkehrung
  • Farbkodierte Performance-Pads für Live-Performances
  • Anpassbare Buttons bieten Zugriff auf einen großen Pool an Onboard- und Serato DJ-Effekten
  • 15 Beat-Effekte mit erweiterter Parametersteuerung an Bord
  • 55 Serato DJ-Effekte
  • Filter-Effekte
  • Release-Effekte
  • 2 USB-Soundkarten, 4-Deck-Unterstützung und schnell zugänglicher Eingangsumschalter
  • Profi-Bauweise für exakte Klangreproduktion
  • Mikrofoneingang mit Echo FX und hochwertigem Vorverstärker, der unerwünschte Verzerrungen eliminiert
  • Clipping-Anzeige für zu hohe Eingangspegel
  • Peak-Limiter gegen Verzerrungen am Master-Ausgang
  • Integrierter 3-Band-Isolator (+6 dB bis -∞dB)
  • Voll MIDI-kompatibel
  • Einstellbare Helligkeit
  • Leicht und portabel

Technische Daten:

    • Software: Serato DJ

Eingänge:

      • 2x CD/Line, 2x Phono (cinch)
      • 1x Mic (XLR & 6,3-mm-Klinke)
      • 1x Aux (Cinch)

Ausgänge:

      • 2x Master Out (1x Cinch, 1x XLR)
      • 1x Booth Out (6,3-mm-Klinke)
      • 2x Kopfhörer-Monitor (6,3-mm-Stereoklinke, 3,5-mm-Stereoklinke)
      • Weitere Anschlüsse: 2x USB
      • Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
      • Klirrfaktor: 0,005% oder weniger
      • Signal-/Rauschabstand: 107 dB (USB)
      • Maße (max.): 267 x 107,9 x 407,3 mm
      • Gewicht: 4,6 kg

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About the Author

Dj DEE ist Mitglied in dem DJ-Team Spinning Agents. Schon seit er 16 ist steht er an den Decks... und hat hier einiges an Erfahrung sammeln können. Er kommt ursprünglich aus dem Bereich Hip/Hop und R&B. Hat aber seinen musikalischen Horizont recht schnell erweitert. Ein gutes House-, Chill-out- oder Electro-Set geht für Ihn ebenfalls vollkommen klar. Als Mitbegründer dieses Blogs hält er euch über alles Rund um das Thema Djing, Dj-Equipment und Music auf dem laufenden...



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